E-Autos sind zu teuer? Das sehen die Autohersteller ganz anders: Einer neuen Analyse zufolge verlieren sie mit jedem verkauften E-Fahrzeug mehrere Tausend Euro. Hohe Investitionskosten und geringere Verkaufszahlen als erwartet seien die Gründe. Doch Experten sehen auch einen Ausweg.
E-Autos: Hersteller zahlen bei jedem Modell drauf
Eine Untersuchung der Boston Consulting Group zeigt, dass die Hersteller beim Verkauf von Elektroautos finanziell das Nachsehen haben. Im Schnitt entstehe bei jedem verkauften E-Auto ein Verlust von rund 5.500 Euro, so die Experten.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Produktion und Vertrieb von Elektroautos seien mit erheblichen Ausgaben verbunden. Die erforderlichen Investitionen gingen weit über die eigentliche Produktion hinaus – gerade für kleinere Hersteller könnten diese Kosten zu einer erheblichen Belastung werden.
Die Experten sehen die Autohersteller gefordert, ihre Produktionskosten deutlich zu senken, um die finanziellen Verluste möglichst schnell zu minimieren. Technologische Fortschritte, etwa bei Batterien und Elektromotoren, könnten Einsparungen ermöglichen. Dennoch bleibe es schwierig, mit Elektroautos Gewinne zu erzielen. Selbst unter optimalen Bedingungen rechnet die Boston Consulting Group mit einem Verlust von rund 2.800 Euro pro Fahrzeug.
Das liege aber nicht an den Herstellern allein, so die Analysten. Der Erfolg von E-Autos hänge auch entscheidend von der politischen Unterstützung und dem weiteren Ausbau der Ladestationen ab. Ein dichteres Netz an Ladepunkten und weitere politische Anreize könnten die Nachfrage nach E-Autos ankurbeln und so zur Wirtschaftlichkeit der Branche beitragen (Quelle: Boston Consulting Group).
Die Untersuchung weist auch auf eine Kluft zwischen den Erwartungen der Käufer und dem tatsächlichen Angebot hin. Viele Interessenten erwarten von einem E-Auto schnelle Ladezeiten, große Reichweiten und moderate Preise – Anforderungen, die derzeit nur wenige Modelle erfüllen können.
Die starke E-Konkurrenz aus China macht es westlichen Herstellern nicht gerade leichter:
BMW und Stellantis: Unsere E-Autos rechnen sich
Positive Ausnahmen bestätigen die Regel, wie die Beispiele BMW und Stellantis zeigen. Beide Hersteller verdienen nach eigenen Angaben Geld mit ihren E-Autos. Mit der kommenden „Neuen Klasse“ von BMW soll die Profitabilität sogar noch steigen.