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Das wohl mit Abstand wichtigste Gegenargument ist die Umwelt: Bei vielen Produkten sind bereits die Produktions- und Lieferketten hochgradig problematisch für Mensch und Natur. So fordert zum Beispiel die Gewinnung von Gold und Kobalt für Smartphones nicht nur viel von der Umwelt, sondern fördert Kinderarbeit (Quelle: BMUV). Hinzukommt einerseits der Ressourcenverbrauch für die Verpackung (und der daraus resultierende Verpackungsmüll), andererseits der CO2-Ausstoß für die Lieferung an die Händler und im zweiten Schritt an die Kaufenden. Die Shopping-Events finden zum großen Teil digital statt: Allein in den USA lagen die Online-Umsätze 2021 an Black Friday und Cyber Monday zusammen bei 19,6 Milliarden US-Dollar (Quelle: Statista). Dementsprechend hoch sind die CO2-Emissionen durch die Lieferung.
Doch je mehr ich mich über Nachhaltigkeit mit all seinen Facetten informiert habe, desto kritischer habe ich mich auch mit meinem Kaufverhalten auseinandergesetzt. Um es abzukürzen: Seit einigen Jahren beantworte ich die Frage „Na? Kaufst du dir was zu Black Friday?“ bewusst mit „Nein“. Aber warum sollte man das Shoppingevent des Jahres überhaupt kritisch sehen?
Doch wie kann man an Black Friday und Co. noch mehr auf Nachhaltigkeit achten? Das sind meine 3 Tipps:
Noch ein paar Worte vorab: Ich möchte mit diesem Artikel niemanden verurteilen, die oder der sich zu den Rabattaktionen im November entsprechende Produkte kauft. Es stehen stets individuelle Gründe dahinter. Vielmehr möchte ich euch nachhaltige Alternativen aufzuzeigen.
Jede Definition des Begriffs Nachhaltigkeit fußt auf den 3 Säulen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Nur wenn wir nachhaltig (also umwelt- und menschenfreundlich) wirtschaften, können wir unsere Natur erhalten und somit ebenso unsere Zukunft. Die obigen drei Gründe zeigen deutlich, dass an Black Friday gegen die 3 Säulen gearbeitet wird.
Ich unterstütze Black Friday nicht. Na gut: Nicht mehr. In der Zeit meines Studiums habe ich mich noch nicht sonderlich für das große Thema Nachhaltigkeit interessiert. Da waren die Amazon-Sparevents eher die perfekte Möglichkeit, um meine Filmsammlung auszuweiten. I mean: 5 Filme für 10 Euro – ich habe sehr oft zugeschlagen.
Black Friday steht vor der Tür. Aber ich kaufe mir schon länger nichts mehr zum großen Shopping-Event, sondern achte auf nachhaltigen Konsum. Dazu verrate ich euch meine Gründe und einige Tipps.
Ihr seht, an Black Friday und Co. nachhaltige Entscheidungen zu treffen, ist nicht unmöglich. Aber es wird einem bei all der Werbung und dem Druck, zuschlagen zu müssen, wahrlich nicht leicht gemacht. Mir hat es vor allem geholfen, bewusst zu machen, was hinter derartigen Aktionstagen steckt und mich zu fragen, ob ich diese weiterhin unterstützen möchte – die Veränderung hat dann von allein eingesetzt.
Wie Rebuy gebrauchte Technik vor dem Weiterverkauf ausgiebig testet, erfährst du in unserem Video:
Hinzu kommt, dass einige Anbieter gerade an Black Friday bei ihren Produkten nicht die Qualität bieten, die sie anpreisen. Quantität steht vor Qualität und die Leidtragenden sind die Kaufenden – na gut, und die Umwelt, aber dazu später mehr.
Zum Ende des Jahres, bevor die gemütliche Zeit beginnt, werden wir vom Black Friday überrollt. Das Event weitet sich schon längst nicht mehr nur auf einen Tag, sondern (zusammen mit dem Singles Day im Vorfeld und dem Cyber Monday im Nachgang) beinah auf den gesamten November aus. Es gilt als das Highlight des Weihnachtsgeschäfts und will den Konsum ordentlich ankurbeln. Die Preise sind verlockend, doch sollte man vorsichtig im Konsumrausch sein.
Wollt ihr euch an Black Friday und Co. etwas gönnen, ist Vorsicht geboten. Denn: Nicht alle Schnäppchen sind auch wirklich welche. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen macht beispielhaft darauf aufmerksam, dass ein Onlinehändler einen Kühlschrank für 279 Euro verkauft hat statt 450 Euro. Im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass der vorherige Preis nur der UVP des Herstellers war und der rabattierte dem Straßenpreis ähnelte. Generell ist die durchschnittliche Ersparnis an Black Friday nicht überwältigend. Laut idealo lag sie im Jahr 2021 gerade mal bei 5 Prozent.
Stern macht darauf aufmerksam, dass die Rabattaktionen vieler (Online-)Händlern teilweise zu großzügig ausgeteilt werden, damit sie wettbewerbsfähig bleiben. Sie verkaufen dann zwar mehr, machen aber unterm Strich kaum Gewinne. Nicht teilzunehmen ist für viele Unternehmen aber keine Lösung: In einer Umfrage aus dem Jahr 2021 zeigt Statista, dass 39 Prozent der Bevölkerung in Deutschland Einkäufe an Black Friday planten.
Beim Online-Shopping ist ebenso der Stromverbrauch ein wichtiger Faktor. Die jeweiligen Informationen, die ihr über die Suchmaschine eurer Wahl abruft (beispielsweise ein Black-Friday-Deal bei Amazon), werden euch von Server-Computern geliefert, die in riesigen Rechenzentren stehen. Und diese fressen viel Energie – um entsprechend schnell arbeiten und gekühlt werden zu können (Quelle: BMUV). Da man sich das nur schwer vorstellen kann, hier eine nachvollziehbarere Rechnung: „Eine Google-Suchanfrage verbraucht 0,3 Wattstunden. 20mal gegoogelt, hat man in etwa soviel Energie verbraucht wie eine Energiesparlampe in einer Stunde.“ (Quelle: SWR).
Aber ich möchte trotzdem einen wichtigen positiven Punkt des Konsum-Events nicht unerwähnt lassen: Die günstigen Preise. Gerade wenn man sich beispielsweise eine sparsame Waschmaschine zum regulären Preis nicht leisten kann, sind Rabattaktionen wie Black Friday eine Möglichkeit, sich derartige kostenintensive Wünsche zu erfüllen. Mein Kollege Stefan hat in einem separaten Kommentar dieses Argument weiter ausgeführt. Dabei stellt er heraus, dass man mit einer Investition in die Effizienz (Strom und Wasserverbrauch) selbst zu Black Friday nachhaltig handeln kann.